Pius Brogle Annamarie Mörgeli Els Ilg |
||
Das "Glasharfen Ensemble Zürich" gibt Konzerte für Auge und Ohr. Ganz ausserhalb aller Höhrgewohnheiten vermag der verzaubernde sphärische Klang und die Harmonie im Tanz der Hände in Staunen zu versetzen und etwas tief Menschliches anzurühren. Els Ilg, Annamarie Mörgeli und Pius Brogle konzertieren seit 1986 auf der Glasharfe. Die Idee, ein solch seltenes Instrument zu spielen ist damals aus ihrer gemeinsamen künstlerischen Tätigkeit herausgewachsen: dem Bewegungstheater. Als Leiterin der Mimenschule Ilg in Zürich inszenierte Els Ilg mit ihrer eigenen Theatertruppe "Eidolon" das Stück „Im Schatten". Pius Brogle und Annamarie Mörgeli waren damals Mitglieder dieser Truppe. Um die Atmosphäre einer bestimmten Szene zu schaffen, schwebte ihnen ein besonderer Klang vor. Er sollte glasklar sein und eine hohe, feine Schwingung erzeugen. Diesem inneren Bild folgend, bauten sie ihre erste Glasharfe. |
|
Dieses Instrument liess aufhorchen und übte von Anfang an eine grosse Faszination auf Spieler und Zuhörer aus. Nachdem das Theaterstück ausgespielt war, begannen Els Ilg, Annamarie Mörgeli und Pius Brogle, sich intensiv der Glasharfe zuzuwenden, ihre Technik zu perfektionieren, den musikalischen Ausdruck zu verfeinern und ein Repertoire aufzubauen. Das Spezielle an diesem Ensemble (und darin sind sie weltweit die Einzigen!) liegt darin, dass alle drei SpielerInnen auf der gleichen Glasharfe spielen. Dadurch entsteht einerseits ein bezaubernder Tanz der sechs Hände, andererseits auch die Möglichkeit, technisch anspruchsvolle Kompositionen wie zum Beispiel Fugen und vielstimmige Werke zu einem musikalischen Genuss werden zu lassen. Heute übertrifft das „Glasharfen Ensemble Zürich" alle Erwartungen mit ihren exklusiven Konzerten (u.a. im Dom von St. Blasien, im Schloss Elmau, in der Augustinerkirche Zürich, im Schloss Rapperswil und Meersburg, im Kloster Einsiedeln). |
Glasharfe ist ein äusserst seltenes Instrument. Es gibt weltweit nur sehr wenige professionelle Glasharfenspieler. Der bekannteste in unserem Umkreis war wohl der kürzlich verstorbene Bruno Hoffmann. Er war es, der sein Instrument erstmals „Glasharfe" nannte. Er erzeugte den Klang durch Kreisen der Fingerkuppen auf dem Glasrand. Vor ihm war eher die mechanisch angetriebene Glasharmonika bekannt.Die Hochblüte erlebte die Glasmusik zu Mozarts Zeiten. Das Adagio in C Dur KV 617a zum Beispiel, hat Mozart eigens für die blinde Glasharmonikaspielerin Marianne Kirchgässner komponiert. |
Führt man sich das Bild der blinden, zartgliedrigen Frau vor Augen, sphärische Klänge hervorzaubernd, dann kann man sich die Euphorie erklären, die damals in jener „empfindsamen Epoche" entstanden ist. Historischen Quellen ist nämlich zu entnehmen, dass „die Damen vor Entzücken in Ohnmacht fielen und die Männer sich mit Tränen in den Armen lagen, heilige Schwüre leistend". Heute sind die Reaktionen der ZuhörerInnen verhaltener, lassen aber nach wie vor ahnen, dass Hildegard von Bingen recht hat, wenn sie sagt: „Musik erinnert die Seele an ihre Herkunft". |
|
Die einstündigen Konzert-Programme bestehen aus Kompositionen, die sich besonders eignen, das Wesenhafte der Glasharfe aufleben zu lassen: Bach, Mozart, Haydn, Originalkompositionen für Glasharmonika, sowie Eigenkompositionen von Els Ilg. |
Besonders erwähnenswert sind die Werke von den zeitgenössischen Komponisten Theo Flury („Vitrail" und „Fuga") und Carl Rütti (7 Fragmente aus dem Gedicht von Rainer Maria Rilke: „In wachsenden Ringen"), welche eigens für das Glasharfen Ensemble Zürich geschrieben worden sind. | |
Aufnahme 1994 beim Bauer Verlag Freiburg im Breisgau (vergriffen)
|
Aufnahme 2003 CD mit Musik und Text Musikalischer Beitrag des Glasharfen Ensemble Zürich: "Vom Licht in der Nacht" von P. Theo Flury
Bestellung bei: Libretto Buchladen, Sachseln Tel. 041 660 58 88 |
|||